Sergio P. Ermotti, Group CEO der UBS, nahm den dritten Nationalen Bildungspreis stellvertretend für sein Aus- und Weiterbildungsteam aus den Händen vor über 200 Gästen von Christian Wasserfallen entgegen. Der Nationalrat ist Präsident der Stiftung FH SCHWEIZ und bezeichnete Ermotti in seiner Laudatio als «lebenden Beweis, dass es sich lohnt, eine Lehre zu absolvieren.» Er sei als einstiger Lernender mit vielen Weiterbildungen und eindrücklicher Karriere ein globaler Botschafter für das Schweizer Berufsbildungssystem. Sein Unternehmen sei einer der wichtigsten «Berufsbildungs-Multiplikatoren». Sergio P. Ermotti betonte die Relevanz der dualen Berufsbildung in der Gesellschaft. Es sei wichtig, weiter in die Ausbildung im eigenen Unternehmen und in Partnerschaften zu investieren. Dementsprechend gehe das Preisgeld an die Stiftung «Schweizer Jugend forscht» (SJf): Gefördert wird ein spezifisches Projekt, das mehr Jugendliche in einer Lehre motivieren soll, Spitzenleistungen zu erbringen und am nationalen SJf-Wettbewerb mitzumachen.
Einblick in die Welt von Lernenden und Arbeitgebern
Nach einem Videointerview mit Ex-Skirennfahrer Marc Berthod, kamen Lernende und Arbeitgeberinnen zu Wort. In dem Podiumsgespräch unter der Leitung von Corina Thöny, Moderatorin von TV Südostschweiz, entstanden spannende und unterhaltsame Gespräche: Tim Germann, lernender Automatiker bei der Ems-Chemie, absolviert die Berufsmaturitätsschule lehrbegleitend und hat ein Fachhochschulstudium im Visier. Er schätze, dass ihm über die Lehre alle beruflichen Perspektiven offen stünden. Das freute Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher, CEO von Ems-Chemie. Sie betonte, dass in ihrem Unternehmen die Berufsbildung jahrzehntelange Tradition habe. Das sei eine gute Basis für die Personalrekrutierung – gerade in einem Randkanton. Bettina Salzmann, Kauffrau Hotel-Gastro-Tourismus, schloss ihre Lehre dieses Jahr im Sunstar Hotel Davos erfolgreich ab. Die junge Berufsfrau äusserte ambitionierte Ziele: Sie könne es sich gut vorstellen, dereinst ein eigenes Hotel zu führen. Ihre Lehre sei ein optimaler Einstieg in die Berufswelt gewesen – sehr zur Freude ihrer Berufsschullehrerin Claudia Züllig-Landolt vom Schweizerhof Lenzerheide: Sie will als Gastgeberin vermitteln, dass Gastfreundschaft Freude bereitet. Die Lehre sei dazu der Königsweg für junge Menschen. Sie finde es toll, dass sich Jugendliche herausfordern lassen – zum Beispiel mit Auslandaufenthalten, die auch bei Ems-Chemie möglich gemacht werden. Sujevan Sivakumar, lernender Kaufmann mit Schwerpunkt Zugbegleitung bei den Rhätischen Bahnen schätzt Aufgaben im Hintergrund und den Kontakt mit Kunden. Für seine Zukunft nach der Berufsmatura hat er eine betriebswirtschaftliche Weiterentwicklung im Auge. Curdin Tuor, Leiter Amt für Berufsbildung Kanton Graubünden, erklärte, dass die berufliche Laufbahnberatung enorm wichtig sei, damit sich junge Menschen selber gut einschätzen könnten. Trotz Internet brauche es direkte persönliche Beratung. Martullo-Blocher ergänzte, es sei wertvoll, dass man in Unternehmen oder in ganzen Branchen sehr praxisnah lebenslang lernen könne.
Tolle Stimmung
Bereits während der Preisverleihung war die Stimmung locker und es wurde immer wieder gelacht. Die Gespräche waren sehr abwechslungsreich und ermöglichten Einblicke hinter die Kulisse von Unternehmen und Lernenden. Der Bündner Apéro, der spontan von der UBS übernommen wurde, gab die Gelegenheit für weiterführende Gespräche - auch mit Podiumsgästen und Preisträger. Toll, dass gut 200 Personen den Weg nach Chur gefunden haben, um ein Zeichen für die Berufsbildung zu setzen. Wir freuen uns bereits, nächstes Jahr die Preisverleihung in Biel zu organisieren.